Im Zentrum der Ausstellung liegt auf einem Sockel eine 32 Millionen Jahre alte versteinerte Schildkröte (ca. 22 cm x 19 cm x 11 cm). Sie symbolisiert das Ursprüngliche, das prägend und sichtbar ist. Um dieses Objekt gruppieren sich in lockerer Anordnung 12 Figuren in unterschiedlicher Grösse (zwischen 160 und 180 cm). Die Figuren von Anna Eisele werden von Matthias Frommelt akustisch belebt. Sie sind Ahnen und Bindeglieder zwischen dem Ursprünglichen und dem Heute. Jede Figur erhält einen einzigartigen akustischen Charakter, der sich durch musikalische und verbale Äusserungen dem Betrachter nach und nach erschliesst. Die Figuren reagieren auf den Betrachter, der wiederum auf seine Weise mit den Figuren interagieren kann. Die Figuren können auch untereinander kommunizieren. Das entstehende musikalische Ensemble aus Betrachter und Figuren kann die Improvisation als Urform des menschlichen Ausdrucks erforschen. Der Betrachter kann im spielerischen Erkunden der klanglichen Möglichkeiten der Installation vielleicht auch seine eigene Urmusikalität entdecken. Jede Figur ist mit Sensoren ausgestattet, die die Aktivitäten des Betrachters aufnehmen. Die Messsignale der Sensoren werden verwendet, um das jeweilige klangliche Verhalten zu steuern. Über die Künstler: Anna Eisele (1950) lebt und arbeitet in Horgen und Zürich. Ihre Ausbildung zur Bunt- und Weiss-Stickerin (Fähigkeitszeugnis der Schweizerischen Eid- genossenschaft) erhielt Sie durch die Künstlerin Lissy Funk. Anschliessend bildete sie sich in der Kunstgewerbeschule Zürich (heute "Zürcher Hoch- schule der Künste") weiter. Im eigenen Atelier entstehen seit 1973 Anna Eiseles unverwechselbare "Zart-Art-Objekte", die an Ausstellungen national undinternational auffallen und viel Beachtung finden. Das Viele im Einen. Seit Jahren beschäftigt sich die Künstlerin mit der Transformation zwischen dem "Ursprünglichen" und den daraus hervorgegangenen gegenwärtigen Formen, Wesen und Organismen. Matthias Frommelt (1975) aus Triesen lebt und arbeitet als selbständig erwerbender Audio Engineer und Komponist in Zürich. In seinem Tonstudio entstehen Aufnahmen und Musikproduktionen in verschiedensten Stilrichtungen, Kompositionen für Orchester, Filmmusik und -ton. Daneben arbeitet er als freier Dozent an der SAE (School of Audio Engineering) in Zürich und gibt Privatunterricht im Bereich Music Production. Durch seine rege aktive Teilnahme am Kulturleben Liechtensteins konnte er in den letzten Jahren einiges Aufsehen erregen. Er schuf verschiedene Kompositionen für Orchester und arbeitete mit Künstlern wie Brigitte Hasler, Beate Frommelt, Daniel Glaser und Magdalena Kunz. Für ihre Ausstellungen realisierte er Klanginstallationen, musikalische Rahmenprogramme und wurde als Berater für tontechnische Fragen beigezogen. www.matthiasfrommelt.li